Salsa kam in den 80er Jahren nach Deutschland und beherrscht mittlerweile eine sehr aktive Szene verschiedenster Styles. Namen wie New York Style, Mambo Style, Puerto Rican Style, Los Angeles Style, Cuban Style, Rueda de Casino, Cali Style, Salsa Calena und Cali Colombiana tauchen ebenso auf, wie die Begriffe Shines (aus dem Englischen – glänzen), Pasos (aus dem Spanischen – Schritte) und Brincos (aus dem Spanischen – Sprünge).Obwohl von so vielen Styles die Rede ist, und sich wechselweise mal der Eine oder Andere weiter an die Spitze der gegenwärtigen Salsa Szene setzt, so haben doch alle Stilrichtungen eines gemeinsam – den Grundschritt, wie auch die Basisdrehung (Cross Body Lead oder Dile-que-no). Unterschiedlich ist jedoch der Führungsstil. Während die westlich orientierten Styles, eher ruhig und elegant wirken, unterscheidet sich die auf dem lateinamerikanischen Festland getanzte Salsa. Sie steht markant unter dem Einfluss der Cumbia, einem ausgeprägten und sehr erotischen, kolumbianischen Werbetanz.

Machen wir einen Schnelldurchlauf der Entwicklung von Salsa. So wie die Musik, ist auch der Tanz eine bizarre Verbindung afrokaribischer und europäischer Dancing Styles. Auf europäischem Nährboden treffen wir den englischen Kontratanz des frühen 17ten Jahrhunderts. Es handelt sich dabei um einen Gruppentanz, deren Figuren meistens zwei 4/4tel Takte umfassen – somit acht Schläge (beats). Es gab einen Ansager, der den Tanzpaaren Kommandos zurief, was sehr der Rueda de Casino ähnelt (Rueda aus dem Spanischen – Rad). Einer Kreisförmigen Formation, die auf Anweisung eines Cantante (aus dem Spanischen – Sänger) synchron miteinander tanzen. Ende des 19ten Jahrhunderts entwickelte sich aus dem Kontratanz der Gruppe, eine elegante Paartanzvariante – der Danzon.

Kolonialherren brachten ihre Tanzkultur in die Karibik und trafen dort auf afrokaribische Wurzeln. Religiöse Feierlichkeiten und Musik waren bei den Sklaven unzertrennlich verbunden. Trommler spielten einen monotonen Grundrhythmus in den sich andere Rhythmen mischten und verschiedene Gottheiten interpretierten. Somit entstand ein umfangreiches, synkopiertes musikalisches Mischmasch, das zu verschiedenen Bewegungsformen motivierte – den Tänzen.

Neben dem religiösen Aspekt symbolisierte der Tanz aber auch immer das Finden eines geeigneten Partners und damit die Eroberung der Frau. Wir erhalten so ein erotisch angehauchtes Werben, oft mit sehr viel Selbstdarstellung des Mannes zur Schau gebracht. In drehenden Bewegungen wird die Frau umkreist und verleiht so dem Tanz einen sinnlichen, manchmal auch anzüglichen Charakter.

Nach dem zweiten Weltkrieg emigrierten viele Latinos verschiedenster Länder nach Nordamerika. Ihre Tanzstile brachten sie mit und diese vermischten sich zuerst in New York zu einer scharfen Soße (Salsa). Die wichtigsten Einflüsse waren Rumba und der aus dem Danzon entstandene Mambo und Son.

Ein wichtiges Element des New York Styles sind die Shines – Solotanzelemente, eingebunden in den Paartanz. Hier lässt der Mann die Frau für eine Weile los und beide zeigen eine eigene, tänzerische Interpretation der Musik mit raffinierten Tanzschritten bevor sie sich wieder als Paar zusammen finden.

Obwohl viele der im ersten Absatz erwähnten Styles ihre besondere Note haben, hat sich in Deutschland der New York Style und Cuban Style herauskristallisiert, welcher kreisend getanzt wird und eine dominantere Führung des Mannes zeigt. Besuchen Sie unsere Workshops und aufbauenden Spezialkurse Salsa und finden Sie heraus, welcher Style am besten zu Ihnen passt.